Texte
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Alexandra Arenas
Alexa In diesem Gewirr und Strudel Verliere ich mich Erzähl mir von den Himmeln der Wärme dem Nachwuchs Nicht von umgekehrten Frühlingen Erzähl mir vom Tau und Fingern in der Erde für das Leben und Früchte und Kirschen Nicht von den offenen Mündern und Kindern kalte Metalle als Flaggen verschlingend...
Ayla Bonacker
Die Flucht Ich bin’s Die Frau Die ungewollt allein gebliebene. Bin vergessen worden Von einem mit Beton gefüllten Menschen In einer fremden Kälte Im eisigen Wind. Mein Blick richtet sich gen Himmel Lange, rundherum Dann zurück auf meine Zerquetschten Finger Ich schreie stumm. Er schlägt mich noch fester Die Kinder...
Barbara Höhfeld
Feuerwerk Feuerwerk findet im Dunkel statt. Tagsüber legt man die Schnüre, richtet die Ständer, verschüttet sein Pulver nicht. Während die Nacht den Himmel erwandert, wartet der Feuerwerker, unsichtbar, bis die magische Stunde beginnt. Dann erst zündet er Das Feuer zur Feier, zum Fest. Barbara Höhfeld (Aus dem Gedichtband „Aus Bildern...
Joanna Manc
*** Ich bin der Baum auf dem Feld mit tief hängenden Zweigen -silberglänzend. Ich bin der Grashalm zwischen den Gleisen, die Eile des Zugs und der Räder,die die Stille in zwei Stücke schneiden. Ich bin der Wind auf dem See im Osten,der das Wasser kräuselt und sich am Waldrand im...
Nadja Bauernfeind
Der letzte Winter Ich sitze bedrückt im Auto und fahre immer geradeaus vorbei an starren Feldern und Wiesen. Kein Mensch scheint unterwegs und es herrscht eine undurchdringliche, dumpfe Stille. Nasse Flocken wirbeln vor der Wind-schutzscheibe. Die Schneeschicht ist frisch und dünn. Grasbüschel und schwarze Erdhaufen sind versunken. Vereinzelt sind nackte...
Petra Kunik
Sag es deinem Kind Erzogen, als braves jüdisches Mädchen , lernte ich von meiner Mutter die Schabbatkerzen anzünden, das backen der Schabbat-Brote-Zöpfe und koschere Haushaltsführung. Mein Vater erzählte aus dem Talmud, den Interpretationen der großen Rabbinen: Jetzt, nach der Zerstörung des Tempels steht der häusliche Tisch im jüdischen Haus,...
Pupuze Berber (P. B. Fuchs)
Mein, Dein, Tod „Wer vorgibt, den Tod nicht zu fürchten, lügt!“, sagt Rousseau. Sie hätten keine Angst, sagen mir Freunde, die ich befrage. Lügen sie mich an? „ ... Alle sprechen sie, als hätten sie noch Zeit, selbst wenn sie wissen, sie könnten bereits jetzt und jetzt keine mehr haben...
Reha Horn
Tanz der Schmetterlinge Und so war es, dass Frau Rumpel ihren geliebten Garten abgeben musste. Lange Zeit ihres Lebens war er ihr Ein und Alles gewesen, doch nun war der Augenblick gekommen, loszulassen. Loszulassen, um den womöglich letzten großen Schritt in ihrem alten Leben zu tun. Doch was sollte aus...
Tuula Gress
Sommertage in der Heimat Die ganze Nacht hindurch höre ich Regentropfen auf das Dach des Blockhauses fallen. Am Morgen schimmern die Birken und Kiefern vor Feuchtigkeit und die Heidelbeersträucher am schmalen Pfad machen meine Beine nass, während ich zum Seeufer laufe. Ich friere, obwohl ich ein Handtuch über meinen Badeanzug...
Venera Tirreno
Am Ufer des Mains Am Wasser weilen und verblasste Erinnerungen mit den Wellen reiten lassen. Mit geschlossenen Augenlidern von den Wogen getrieben werden und weitere Flüsse erreichen. Bis eine neue Landschaft mir erscheint und ich mit geöffneten Augen den neuen Ort bestaune. Ich tauche in die Welle ein und träume...